Wenn vom Arbeitsmarkt die Rede ist, fällt schnell das Wort Fachkräftemangel. Unternehmen klagen darüber, keine passenden Kandidat:innen zu finden, während gleichzeitig qualifizierte Bewerber:innen berichten, dass ihre Bewerbungen ins Leere laufen.
Dieses Spannungsfeld zeigt: Häufig liegt kein echter Mangel vor – sondern ein Mismatch.
Was bedeutet „Mismatch“ im Recruiting?
Von einem Mismatch spricht man, wenn eigentlich qualifizierte Fachkräfte vorhanden sind, diese aber nicht mit den Erwartungen der Unternehmen zusammenpassen. Typische Gründe:
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Überzogene Anforderungsprofile: Unternehmen suchen nach „Einhörnern“, die es in der Realität kaum gibt.
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Fehlende Flexibilität: Arbeitszeitmodelle, Gehälter oder Standortvorgaben passen nicht zu den Lebensrealitäten der Bewerber:innen.
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Wertschätzung von Soft Skills: Fachliche Kompetenz ist da, doch Unternehmen übersehen soziale Kompetenzen oder Entwicklungspotenziale.
Was können Unternehmen tun?
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Anforderungsprofile prüfen
Braucht es wirklich alle 10 geforderten Jahre Erfahrung – oder reicht ein solides Fundament mit Lernbereitschaft? -
Weiterbildung & Quereinstiege fördern
Oft können Kandidat:innen mit ergänzenden Schulungen schnell fit gemacht werden. -
Flexibilität zeigen
Hybrides Arbeiten, flexible Arbeitszeiten oder marktgerechte Gehälter können entscheidend sein. -
Den Fokus weiten
Mehr Augenmerk auf Soft Skills, kulturelle Passung und Entwicklungsmöglichkeiten legen – nicht nur auf den perfekten Lebenslauf.
Vom Mangel zum Matching
Der Blick auf das Thema „Mismatch“ verändert die Perspektive:
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Statt „Es gibt keine Talente mehr“ heißt es: „Wie können wir vorhandene Talente besser erreichen und einbinden?“
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Statt „Der Markt ist leergefegt“ lautet die Frage: „Welche Anpassungen sind wir als Unternehmen bereit zu machen?“
Fazit
Nicht immer fehlt es an Fachkräften – oft fehlt es an der Passung zwischen Angebot und Nachfrage.
Wer Mismatches erkennt und aktiv daran arbeitet, kann im Recruiting 2025 einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen.
👉 Wie erleben Sie das in Ihrem Unternehmen – eher Mangel oder eher Mismatch?
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