Mismatch statt Mangel – warum im Recruiting oft das Matching fehlt

Wenn vom Arbeitsmarkt die Rede ist, fällt schnell das Wort Fachkräftemangel. Unternehmen klagen darüber, keine passenden Kandidat:innen zu finden, während gleichzeitig qualifizierte Bewerber:innen berichten, dass ihre Bewerbungen ins Leere laufen.

Dieses Spannungsfeld zeigt: Häufig liegt kein echter Mangel vor – sondern ein Mismatch.


Was bedeutet „Mismatch“ im Recruiting?

Von einem Mismatch spricht man, wenn eigentlich qualifizierte Fachkräfte vorhanden sind, diese aber nicht mit den Erwartungen der Unternehmen zusammenpassen. Typische Gründe:

  • Überzogene Anforderungsprofile: Unternehmen suchen nach „Einhörnern“, die es in der Realität kaum gibt.

  • Fehlende Flexibilität: Arbeitszeitmodelle, Gehälter oder Standortvorgaben passen nicht zu den Lebensrealitäten der Bewerber:innen.

  • Wertschätzung von Soft Skills: Fachliche Kompetenz ist da, doch Unternehmen übersehen soziale Kompetenzen oder Entwicklungspotenziale.


Was können Unternehmen tun?

  1. Anforderungsprofile prüfen
    Braucht es wirklich alle 10 geforderten Jahre Erfahrung – oder reicht ein solides Fundament mit Lernbereitschaft?

  2. Weiterbildung & Quereinstiege fördern
    Oft können Kandidat:innen mit ergänzenden Schulungen schnell fit gemacht werden.

  3. Flexibilität zeigen
    Hybrides Arbeiten, flexible Arbeitszeiten oder marktgerechte Gehälter können entscheidend sein.

  4. Den Fokus weiten
    Mehr Augenmerk auf Soft Skills, kulturelle Passung und Entwicklungsmöglichkeiten legen – nicht nur auf den perfekten Lebenslauf.


Vom Mangel zum Matching

Der Blick auf das Thema „Mismatch“ verändert die Perspektive:

  • Statt „Es gibt keine Talente mehr“ heißt es: „Wie können wir vorhandene Talente besser erreichen und einbinden?“

  • Statt „Der Markt ist leergefegt“ lautet die Frage: „Welche Anpassungen sind wir als Unternehmen bereit zu machen?“


Fazit

Nicht immer fehlt es an Fachkräften – oft fehlt es an der Passung zwischen Angebot und Nachfrage.
Wer Mismatches erkennt und aktiv daran arbeitet, kann im Recruiting 2025 einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen.


👉 Wie erleben Sie das in Ihrem Unternehmen – eher Mangel oder eher Mismatch?

 

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